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Funktionspolymersysteme

Die klassischen Applikationen von Polymerwerkstoffen liegen im Bereich der Konstruktions­anwendungen, bei denen es in erster Linie auf die Nutzung ihrer mechanischen und thermischen Eigenschaften bei gleichzeitig geringer Dichte ankommt. In den letzten Jahren erlangten daneben die sogenannten Funktionspolymere eine wachsende Bedeutung, und dieser Trend wird sich auch in Zukunft weiter fortsetzen.

Von besonderem Interesse sind dabei Polymerwerkstoffe mit spezifischen, d. h. beispielsweise elektrischen, magnetischen, optischen, biologisch relevanten oder anderen funktionellen Eigenschaften. Diese resultieren einerseits direkt aus den molekularen und supramolekularen Strukturen der Makromoleküle, aus denen sie bestehen, d. h. sie sind „intrinsische“ Eigenschaften. Andererseits lassen sich geeignete Polymere mittels spezifischer anorganischer und/oder organischer Additive modifizieren, um zu Funktionspolymeren mit diesen besonderen, funktionellen Werkstoffeigenschaften zu gelangen.

Vor diesem Hintergrund werden auf dem Weg „vom Material zum System“ insbesondere technologieorientierte Forschungsvorhaben und FuE- Dienstleistungen auf den Gebieten

  • Funktionspolymere und deren Composite mit speziellen elektrischen und/oder optischen Eigenschaften,
  • organische und hybride Nanoschichten bzw. Nanoschichtsysteme
  • Generierung polymerbasierter Elektroniksystemkomponenten (Polymerelektronik)

realisiert.

Parallel dazu sind die Forschungs- und Dienstleistungsaktivitäten der Abteilung andererseits auf die Thematik

  • Additiv- und Polymersynthesen zur chemischen bzw. physikochemischen Modifizierung u. a. von Hochleistungs- bzw. „High- Tech”- Polymeren mit hohen Schmelz- bzw. Verarbeitungstemperaturen mittels
  • funktioneller, sich durch Migration graduell anreichernder (Gradientenwerkstoff) oder
  • reaktiver, compatibilisierender Polymeradditive zur
  • Generierung spezifischer Ober- bzw. Grenzflächeneigenschaften und/oder
  • spezieller Materialfunktionalitäten (chemische Nanotechnologie) und deren
  • Prozessierbarkeit zu Folien oder Formkörper sowie zu Mono- und Multi- Filamenten/Fasern durch Nutzung von
  • Schmelzspinntechnologien
    • mit Spinngeschwindigkeiten von bis zu 6.000 m/min (LOY, POY, HOY, FOY) und
    • Schmelzetemperaturen bis 480 °C, einschließlich der 
  • Bikomponentenschmelz­spinntechnologie
  • Integration von neuen biobasierten Materialien in nachhaltige Entwicklungs- und Fertigungsprozesse

für Applikationen in der Faser- und Polymerverarbeitungsindustrie (Synthesechemie für maßgeschneidertes Funktionspolymerdesign) fokussiert.