Waschbeständige Polyamine
Projektleiter: Dr. Thomas Schulze
Projektnummer: BMWK / INNO-KOM, 49MF210036
Laufzeit: 01.07.2021 – 31.10.2023
Aufgabenstellung
Das Ziel der F&E-Arbeiten bestand in der Erarbeitung einer Technologievariante des Lyocell-Verfahrens, welche es gestattet, mit geringen Mengen an Zusätzen linearer, aminischer Polymere eine höchstmögliche Anbindung weiterer Substanzen bei gleichzeitig hoher Waschbeständigkeit ohne zusätzliche Vernetzung derselben zu erreichen. Zu diesem Zweck sollen anstelle der bislang verwendeten, hochverzweigten Polyethylenimine lineare Polyvinyl- und -allylamine, bei Notwendigkeit in Kombination mit einem stabilisierenden Zweitpolymer, zum Einsatz kommen.
Ergebnisse
Es konnte gezeigt werden, dass sich lineare, hochmolekulare Polyamine im Vergleich zu verzweigten Polyaminen, z.B. Polyethylenimin, wesentlich stabiler in eine Cellulosematrix einbauen lassen und über eine große Anzahl von Waschvorgängen nicht daraus extrahiert werden.
Von außerordentlichem Vorteil ist hierbei die vollständige Löslichkeit der Polyamine in den Spinnlösungen des Lyocell-Prozesses, wodurch eine Vorvernetzung der Inhaltsstoffe nicht erforderlich ist. Zugleich hat sich gezeigt, dass bereits mit geringen Mengen an Polyaminen ein großer Nutzeffekt erzeugt werden kann.
Anwendung
Typische Anwendungen für die amin-modifizierten Faserprodukte sind:
- Kovalente Anbindung von Verbindungen ohne vorherige Aktivierung
- Immobilisierung von Metallionen
- Initiierung von Reaktionen im Faserverbund, z.B. Wertigkeitswechsel von Metall-Ionen
- Controlled-Release-Applikationen von Wirkstoffen