Entwicklung von ultraloften Melaminharz-Spinnvliese zur Wärme- und Akustikdämmung
Projektleiter: Dipl.-Ing. (FH) Christoph Kindler
Projektnummer: BMWi/ INNO-KOM-Ost, MF 120188
Laufzeit: 01.03.2013 – 30.06.2015
Aufgabenstellung
Das Ziel des Projektes war es, eine Lösung zur Funktionalisierung von Aminoplast-Spinnvliesen zu entwickeln. Diese werden über ein angepasstes Meltblown-Verfahren erzeugt. Dabei soll sowohl durch Erforschung einer effektiven Katalysatoradsorption als auch durch Zugabe von vorzugsweise anorganischen Zuschlagstoffen in das Ausgangsmaterial und unter Verwendung oder Anpassung der bestehenden Technologie das Eigenschaftsprofil des Endprodukts verbessert werden. Insbesondere gilt es durch die Funktionalisierung Abbauvorgänge im Material bei konstanter, langandauernder und hoher thermischer Belastung zu minimieren oder vollständig zu verhindern.
Ergebnisse
Durch umfangreiche Untersuchungen während der Projektarbeit konnte gezeigt werden, dass es sowohl bei den verwendeten Vorkondensaten als auch im Prozess der Vliesherstellung einen Zusammenhang zwischen dem Katalysatoreinsatz und unerwünschten Abbauvorgängen bei thermischer Dauerbelastung besteht. Dies ermöglichte durch eine Neukonstruktion des Katalysator- Sorptionsmoduls eine bessere Kontrolle über die Katalysatorzugabe zu erhalten. In Folge dessen konnte im Laufe der Projektarbeit der Katalysatorverbrauch auf die Hälfte verringert werden. Dies hatte unabhängig vom direkten Einsparpotential auch noch weitreichende Auswirkungen auf die Produkteigenschaften. So treten bei hoher thermischer Dauerbelastung Vergilbungen im Material erst deutlich verzögert auf. Weiterhin ist es gelungen Aminoplastvliese mit anorganischen Zuschlagstoffen zu versehen, so konnten je nach Zuschlagstoff Füllgrade bis 10% erreicht werden. Hier konnten ebenfalls positive Synergieeffekte auf das thermische Alterungsverhalten des Materials erreicht werden.
Anwendung
Durch ein verbessertes Verhalten in der Wärmealterung wird ein Einsatz in wartungsarmen oder wartungsfreien Einsatzgebieten ermöglicht, da hier erwartet wird, dass die zugesicherten Eigenschaften über die Lebensdauer des Bauteiles erhalten bleiben. Bei Einsatzzwecken, bei denen die Dauereinsatztemperatur im Bereich von 200°C liegt, stehen im Bereich der organischen Materialien derzeit nur hochpreisige Kunststoffmaterialien zur Verfügung. Eine hohe Dauertemperaturbeständigkeit stellt beispielsweise in den Einsatzbereichen Heizgasfiltration, Kapselung im motornahen Bereich oder andere Hitzeschutzisolationsmaterialien ein primäres Entscheidungskriterium dar.