Verfahrensentwicklung zur Herstellung von getufteten Bodenbelägen mit schwerentflammbaren Eigenschaften für den Einsatz im maritimen Bereich
Projektleiter: Christoph Kindler
Projektnummer: BMWi/ ZIM, 2099114SU1
Laufzeit: 01.11.2011 – 31.05.2013
Aufgabenstellung
Ziel des Projektes war es getuftete Bodenbeläge dahingehend zu entwickeln, die Anforderungen für den Einsatz im maritimen Bereich zu erfüllen. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Verhalten während des Brandtests, hier war besonders eine Verringerung der Wärmefreisetzung bei Fremdbeflammung anzustreben. Dazu sollten neue Materialkombinationen und Fertigungstechniken eingesetzt werden.
Ergebnisse
Zur Realisierung der Aufgabenstellung wurde eine Analyse des Teppichaufbaus und der verwendeten Materialien durchgeführt. Es wurde mit Hilfe des Kone - Kalorimeters eine Einzelanalyse von Mustern unter unterschiedlich starken Bestrahlungsbedingungen durchgeführt. Die so erhaltenen Einzelergebnisse wurden in einem Model zusammengefasst. Dabei konnte eine gute Korrelation mit den Ergebnissen aus den Heat Release Messungen der IMO Resolution A.653(16) Methode nachgewiesen werden. Im weiteren Projektverlauf wurden verschiedene Materialkombinationen in Kleinmustern zusammengefügt um eine möglichst optimale Materialkombination zu erkennen. Weiterhin wurde der Einfluss des Bedruckens auf das Brandverhalten untersucht. Ein kritischer Punkt war das Verhindern von brennend abtropfenden Teilen während des Brandtests.
Es ist im Rahmen der Projektbearbeitung gelungen, aus einer Kombination aus theoretischen Betrachtungen und durchgeführten Versuchsreihen mit dem Kone Kalorimeter (siehe Abb. 1) die getufteten Teppiche soweit zu optimieren, dass ein Bestehen des Brandtests nach IMO Resolution A.653(16) erreicht wurde.
Anwendung
Im Bereich der Anwendung in streng regulierten Bereichen, wie beispielsweise Flugzeugbau, Kreuzfahrtschiffe, Beherbergungsgewerbe, usw., werden an die textilen Bodenbeläge hohe qualitative Anforderungen gestellt. Zum einen soll ein hoher Komfortwert während des Begehens vermittelt, akustische Belästigung (hauptsächlich durch die Vibration der Motoren im Schiffsrumpf) auf ein Minimum reduziert und zum anderen die hohen gesetzlichen Anforderungen bezüglich des Brandschutzes erfüllt werden.