An einer Thüringer Unternehmensreise nach Kasachstan und Usbekistan nahm Ende September / Anfang Oktober auch TITK-Direktor Benjamin Redlingshöfer teil. Die Tour sollte neue Perspektiven entlang der neuen Seidenstraße aufzeigen. Das Fazit des TITK-Chefs: „Wir sehen zukünftigen bilateralen Projekten mit Partnern beider Länder mit Freude entgegen.“
Die Reise war von der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen organisiert worden und führte die insgesamt 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst in die kasachische Hauptstadt Astana (bis September noch Nur-Sultan) sowie in die größte Stadt des Landes, Almaty. Anschließend ging es weiter nach Taschkent in die mehr als zwei Millionen Einwohner zählende Hauptstadt Usbekistans. Die letzte Station führte direkt an die große Seidenstraße und in die Welt der Märchen aus 1001 Nacht: Samarkand beeindruckte noch einmal alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nachhaltig.
Natürlich stand bei dieser Markterkundungsreise die Anbahnung geschäftlicher Kontakte im Vordergrund. Dazu dienten mehrere Unternehmensbesuche und Diskussionsrunden mit Firmenvertretern. Aber auch Termine mit Unternehmer- und Industrieverbänden. Benjamin Redlingshöfer konnte unter anderem wertvolle Kontakte zum Textil-Institut Taschkent (Tashkent Institute of Textile and Light Industry ) und dem nationalen Textilverband Usbekistans (Usbekistan Textile and Garment Industry Association) knüpfen. „Dort ergeben sich für uns mehrere Kooperations- und Geschäftsoptionen“, so Redlingshöfer.
Usbekistan ist einer der größten Baumwollproduzenten der Welt und verfügt über einen hoch entwickelten Sektor der Textilindustrie, der noch deutlich ausgebaut werden soll. Allerdings ist die Kapazität der Baumwollproduktion begrenzt und gilt wegen des hohen Ressourcenverbrauchs und der Umweltauswirkungen zunehmend als problematisch. „Hier könnten wir als Technologiepartner mit unserem Know-how in der Cellulose-Verformung zum Zuge kommen“, sagt Redlingshöfer. „Unsere Lyocell-Faser ist eine hervorragende Alternative zur Baumwolle und lässt sich noch dazu sehr vielfältig funktionalisieren. Das bietet innovative Lösungen zur Sicherung lokaler Wertschöpfungsketten bei gleichzeitig deutlich gesteigerter Nachhaltigkeit.“
Der TITK-Direktor zeigt sich noch immer beeindruckt von der rasanten Entwicklung in Mittelasien: „Die Region ist reich an Ressourcen, viele Rohstoffe sind direkt vor Ort in ausreichender Menge verfügbar. Und durch den Rohstoffhandel werden auch liquide Mittel generiert, mit denen sich kapitalintensive Investitionsmaßnahmen umsetzen lassen. Deshalb sind die Voraussetzungen zur vertikalen Integration technologischer Prozesse nahezu ideal. Als Technologiepartner in der Materialforschung sehen wir zukünftigen bilateralen Projekten mit Freude entgegen."