In Kooperation der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) mit dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport sowie regionalen Partnern, wie dem IGZ, der Wirtschaftsförderagentur Saalfeld-Rudolstadt, dem TITK und dem SaaleWirtschaft e.V., wurde damit das achte Schülerforschungszentrum in Thüringen realisiert. Seit 2014 waren solche Einrichtungen landesweit aufgebaut worden, um Jungen und Mädchen in ihrem Interesse für Naturwissenschaften und Technik auch außerschulisch zu fördern. So gab es bislang solche Zentren in Erfurt, Jena, Gera, Nordhausen, Ilmenau, Schmalkalden und Waltershausen. Mit Rudolstadt wurde nun endlich der letzte „weiße Fleck“ auf der Landkarte beseitigt, freute sich STIFT-Geschäftsführer Dr. Sven Günther.
Die Idee dazu entwickelte er bei einem Besuch im TITK gemeinsam mit Direktor Benjamin Redlingshöfer. Mit dem Schülerforschungszentrum wolle man die Interessen, Motivation und Talente der Jungen und Mädchen schwerpunktmäßig in den MINT-Fächern stärken, sagte Dr. Günther zur Eröffnung. Dieses außerschulische Angebot sei ein wichtiger Beitrag dazu, um eine Region zukunftsfähig zu machen. Denn – wer weiß – vielleicht sind ja ein paar Rudolstädter oder Saalfelder Schüler von heute die großen Erfinder und Entdecker von morgen.
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, erinnerte Benjamin Redlingshöfer in seinem Grußwort. Man könne sich nicht einerseits über mangelhaft besetzte Erstsemester in den MINT-Studiengängen beklagen, wenn man nicht andererseits dafür sorge, dass die Begeisterung und das Interesse an naturwissenschaftlichen Themen sehr früh geweckt und gefördert werde.
Wie viele Talente es bereits im Raum Saalfeld-Rudolstadt gibt, demonstrierten die Sieger des Regionalwettbewerbs „Jugend forscht“ mit ausgewählten Projekten. Etwa Tino Krosch vom Saalfelder Böll-Gymnasium. Er zeigte einen „Tricorder“ ganz nach Art der Science-Fiction-Serie „Raumschiff Enterprise“. Statt der Atmosphärenmessung auf fremden Planeten will Tino Krosch mit seinem Gerät dank zahlreicher Sensoren und Funktionen Umwelt- und Schadstoffmessungen in eigenen Lebensbereichen durchführen.
Rebecca Heß und Helena Anders, ebenfalls Gymnasialschülerinnen aus Saalfeld, bewiesen dagegen eindrucksvoll, wie sich aus Abfällen, die normalerweise auf dem Kompost landen, wieder neue Pflanzen züchten lassen. Eine wichtige Erkenntnis haben die beiden Jungforscherinnen bereits jetzt verinnerlicht: „Es klappt nicht alles.“ Aber aufgeben kommt für sie ebenso wenig in Frage, wie eines Tages ihre Neugier zu verlieren.
So tragen die Jungforscher vielleicht dazu bei, die großen Sorgen unserer Welt in den Griff zu kriegen oder neue Lösungen für ganz alltägliche Probleme zu finden. Dazu ermunterten jedenfalls Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee und Bildungsminister Helmut Holter in ihren Videobotschaften. Vor Ort zum Bandschnitt war Staatssekretärin Dr. Julia Heesen. Sie betonte, die Schülerforschungszentren böten den Schülern einen Raum, eine Begleitung und einen Kontakt zu Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Sie seien daher echte Leuchttürme, und so freue sie sich sehr, dass es nun einen weiteren solchen Leuchtturm gebe.