Mario Voigt informiert sich im Gespräch mit Direktor Benjamin Redlingshöfer über aktuelle und zukünftige Projekte, darunter auch das geplante Innovationszentrum für Textilrecycling.
Rudolstadt – Zum ersten Mal besuchte Prof. Dr. Mario Voigt, Vorsitzender der Thüringer CDU-Landtagsfraktion, am 10. November 2023 das TITK. In Begleitung seines Landtagskollegen Maik Kowalleck, des CDU-Kreisvorsitzenden und Saalfelder Bürgermeisters Dr. Steffen Kania sowie des CDU-Kreisgeschäftsführers Martin Friedrich informierte sich Voigt im Gespräch mit TITK-Direktor Benjamin Redlingshöfer über aktuelle und zukünftige Projekte.
Der CDU-Spitzenkandidat zeigte sich beeindruckt von der Bandbreite an Forschungs- und Entwicklungsthemen, die das TITK gemeinsam mit Kunden und Partnern bearbeitet. Materialforschung sei „ein total unterschätztes Feld“. Denn genau dort fänden die entscheidenden Optimierungen statt, sagte Voigt, der auch Sprecher seiner Fraktion für Wissenschaft und Digitale Gesellschaft ist.
Seit der Gründung des Hauses vor fast 70 Jahren ist die Cellulose-Forschung stets eine Domäne des Instituts geblieben. Das könnte sich nun kräftig auszahlen: Mit dem weltweiten Bemühen, einen nachhaltigen Ersatz für die ressourcenfeindliche Baumwolle zu finden, aber auch mit der EU-Verordnung zur verpflichtenden Rücknahme und Verwertung von Alttextilien ab 2025 eröffnen sich gewaltige Potenziale.
Dazu forciert das TITK einerseits alle Anstrengungen in der Entwicklung nachhaltiger Lyocellfasern. Andererseits ist aktuell ein Innovationszentrum für ein praxistaugliches Faser-zu-Faser-Recycling im Bereich der Bekleidungs- und technischen Textilien geplant. Dafür konnten bereits 63 potenzielle Partner – sowohl regional als auch international – per Interessenbekundung ins Boot geholt werden. Die erforderlichen Investitionen von 6 bis 7 Millionen EUR sind jedoch nicht aus eigener Kraft zu stemmen, weshalb Direktor Benjamin Redlingshöfer noch bis zum Jahresende auf positive Signale von der Landesregierung hofft.
Für solche Fragestellungen zur Kreislaufwirtschaft bietet sich Thüringen par excellence an, war sich Mario Voigt sicher. Er hatte zuletzt bereits weitere der insgesamt zehn wirtschaftsnahen Forschungsinstitute in Thüringen besucht, die allesamt eigenfinanziert, das heißt ohne Grundfinanzierung von Bund oder Land, arbeiten. Die Zahl von zusammen ca. 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern findet Voigt beachtlich.
Zur Überraschung von Benjamin Redlingshöfer war Mario Voigt nicht mit leeren Händen gekommen: Er überreichte dem Institutsleiter einen Apfelbaum der Sorte „Rubinola“, die als knackig, sehr saftig, reich an Vitamin C und besonders schorfresistent gepriesen wird. Nun gilt es auf dem TITK-Gelände einen schönen Platz für das neue Bäumchen zu finden.