Die neue Ministerin für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum in Thüringen, Colette Boos-John, besuchte heute das TITK in Rudolstadt. Institutsdirektor Benjamin Redlingshöfer begrüßte die Ministerin auch in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender des Forschungs- und Technologieverbundes Thüringen (FTVT). Hierzu hatte er FTVT-Vorstandsmitglied Thomas Brock vom CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik Erfurt sowie die neue FTVT-Geschäftsführerin Julia Eschment an seiner Seite. Die Ministerin wurde von Dr. Sebastian Stark, Referatsleiter Innovationsförderung, und Referent Dr. Patrick Herget begleitet.
Als Dachverband der wirtschaftsnahen Forschungsinstitute im Freistaat zählt der FTVT inzwischen zehn gemeinnützige, nicht grundfinanzierte Institutionen, deren rund 900 Beschäftigte einen Jahresumsatz von rund 90 Millionen Euro erwirtschaften. Sie sorgen für den Brückenschlag zwischen universitärer Grundlagenforschung und Industrie-Transfer. Ihre Mission ist es, mit anwendungsorientierten Forschungsprojekten schnell marktfähige Produkte von Relevanz zu entwickeln.
„Wenn wir den technologischen Wandel erfolgreich meistern wollen, dürfen wir nicht nur die Risiken sehen, sondern müssen uns vor allem auf die enormen Potenziale konzentrieren, die sich jetzt bieten. Wir müssen Strategien entwickeln, wie wir diese nutzen können. Sonst tun das andere“, sagte Redlingshöfer. Er warb ein weiteres Mal eindringlich für verlässliche förderpolitische Rahmenbedingungen bei Bund und Land. Und dieser Appell galt nicht nur der Sicherung und Stärkung des Innovationsgeschehens, sondern auch dem hervorragend etablierten Thüringer Technologiewettstreit „get started 2gether“.
Dank dieser einzigartigen Gemeinschaftsaktion des FTVT mit dem Wirtschaftsministerium und der Thüringer Aufbaubank, die inzwischen weit über die Landesgrenzen hinaus strahlt, konnten seit 2019 bereits 52 Start-up-Projekte mit einem Fördervolumen von vier Millionen Euro unterstützt werden. Die diesjährige Wettbewerbsrunde ist jedoch noch nicht terminiert, da die Finanzierung am noch ausstehenden Beschluss des Landeshaushalts hängt.
Ministerin Boos-John sicherte ihre Unterstützung zu und sprach sich auch klar für eine Stärkung der Industrieforschung in Deutschland aus. „Innovation ist das Adrenalin für unsere Wirtschaft. Forschung und neue Technologien sichern unseren Unternehmen den Vorsprung im globalen Wettbewerb. Statt geplanter Kürzungen muss der Bund die Innovationsförderung deshalb mindestens verstetigen“, so Boos-John.
Bei einem Rundgang durch ausgewählte Technika des TITK erlebte die Ministerin aus erster Hand konkrete Forschungsarbeiten an Verbundwerkstoffen für den Leichtbau oder erfuhr, wie besonders nachhaltige Cellulosefasern aus Holz- oder Hanfzellstoff die Bekleidung von morgen mitgestalten werden.