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MdB Gerald Ullrich (FDP) besucht das TITK

Der Südthüringer Bundestagsabgeordnete informierte sich in Rudolstadt über die nicht grundfinanzierte wirtschaftsnahe Forschung und ihre Bedeutung für die Innovationskraft des Mittelstandes.

Als Gründer und Gesellschafter der Firma Plasttechnik Hohleborn in Floh-Seligenthal entdeckte Gerald Ullrich viel Vertrautes, als er sich von TITK-Direktor Benjamin Redlingshöfer durch die verschiedenen Technika des Forschungsinstituts führen ließ. Besonders beeindruckt zeigte sich Ullrich von den nachhaltigen Lösungen, etwa im Bereich biobasierte und bioabbaubare Schmelzklebstoffe. Dort bringt das TITK die Kreislaufwirtschaft gerade sehr konkret voran.

Die jahrzehntelange Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei der Erzeugung von Celluloseregeneratfasern war ebenfalls eines der Gesprächsthemen. Gelang es doch dem TITK, den Lyocell-Prozess inzwischen erfolgreich auf nicht holzbasierte Zellstoffe zu übertragen, sodass nun auch aus Hanf-Reststoffen funktionalisierte Fasern für die Textilindustrie angeboten werden können. Aktuell sehr gefragt sind die Funktionsfasern der Cell Solution®-Linie mit Klimaregulierung, aktiver Hautpflege oder auch mit antibakterieller oder antiviraler Wirkung. Die Funktionszusätze in den Fasern werden ressourcen- und umweltschonend eingesetzt und wirken noch nach 50 Waschzyklen.

Gerald Ullrich, Beisitzer im FDP-Bundesvorstand und Mitglied des Wirtschaftsausschusses des Deutschen Bundestages, interessierte sich vor allem auch für die dedizierte Ausrichtung des Instituts auf den Transfer in die Industrie. „Erst wenn bei unserem Kunden ein messbarer Mehrwert entstanden ist, haben wir unsere Aufgabe erfüllt“, betonte TITK-Direktor Redlingshöfer. Ziel sei es, gemeinsam Innovationen zu initiieren, um auch kleinen und mittleren Unternehmen zu einem Vorsprung am Markt zu verhelfen. „Ein sehr profilschärfendes Kriterium ist dabei die zwingende Kofinanzierung aus der Industrie“, unterstreicht Redlingshöfer. Denn darüber werde sichergestellt, dass das TITK an den richtigen Themen mit hoher Marktrelevanz forscht und sich an einer exzellenten Transferquote messen lassen muss.

Damit diese Arbeit auch in den nächsten 30 Jahren erfolgreich weitergeführt werden kann, sind verlässliche Rahmenbedingungen für die Projektförderung für unsere Industriepartner und uns unerlässlich, betonte der Institutsleiter. Hierzu signalisierte MdB Gerald Ullrich seine vollste Unterstützung: "Wir müssen alles dafür tun, um Forschung und somit Innovationen hier in Thüringen und generell in Deutschland zu halten. Gerade im Nachhaltigkeitsbereich, einem der wichtigsten Zukunftsfelder, dürfen wir nicht den Anschluss verlieren. Nur so hat Deutschland eine Chance, weiterhin Innovationsland zu bleiben."

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Im 3D-Druck-Labor für FDM/FFF-Druck erläutert TITK-Direktor Benjamin Redlingshöfer (links) MdB Gerald Ullrich die Kompetenzen des Instituts.
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Die jahrzehntelange Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei der Erzeugung und Funktionalisierung von Celluloseregeneratfasern war Thema im Küttner-Technikum.
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MdB Gerald Ullrich (links) signalisierte seine Unterstützung, wenn es um verlässliche Rahmenbedingungen für die nicht grundfinanzierte wirtschaftsnahe Forschung geht.