Als Mitinitiator der 2015 gegründeten Deutschen Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse – Dachverband von inzwischen mehr als 80 wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen in Deutschland – war das TITK am 25. April 2024 erstmals Gastgeber für eine Sitzung des Innovationsrates. Das 18-köpfige Arbeitsgremium der Zuse-Gemeinschaft beriet in Rudolstadt über Innovationspotentiale und Auswirkungen der aktuellen politischen Rahmenbedingungen für KMUs und die wirtschaftsnahe Forschung, welche eine zentrale Rolle beim Transfer von Forschungsergebnissen in praktische Anwendungen in der Industrie einnimmt.
"Gerade in Zeiten, in denen wir verstärkt auf technologische Souveränität Wert legen und gleichzeitig einen großen technologischen Wandel erleben, benötigen wir dringend innovative Unternehmen, die als Technologieführer Impulse setzen und Wachstum generieren. Nur so werden wird es uns gelingen Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen und unseren Wohlstand langfristig zu sichern“ so Benjamin Redlingshöfer, Geschäftsführender Direktor des TITK.
Neben den verschiedenen Arbeitsgruppen des Innovationsrates spiegeln auch die Cluster KI / Digitalisierung sowie Bioökonomie die aktuellen Herausforderungen und Handlungsfelder wieder.
Letzteres ist auch von zentraler Bedeutung am TITK: hier stehen in jahrzehntelanger Tätigkeit aufgebaute Expertise und Kompetenzen für industriell skalierbare Lösungen als Beitrag zur textilen Kreislaufwirtschaft zur Verfügung und werden von Thüringer Unternehmen, wie auch von internationaler Seite, sehr stark nachgefragt.
Um diese Kernkompetenzen auszubauen und den Industrietransfer weiter zu intensivieren, laufen derzeit die Planung für ein Demonstrations- und Innovationszentrum für Textile Kreislaufwirtschaft (DICE) auf Hochtouren. Es soll sich einem praxistauglichen Faser-zu-Faser-Recycling im Bereich der Bekleidungs- und technischen Textilien widmen und damit ein Feld stärken, das aktuell weltweit eine enorme Wachstumsdynamik aufweist. Mit der ab 2025 in Kraft tretenden neuen EU-Verordnung zur verpflichtenden Rücknahme und Verwertung von Alttextilien wird der Fokus auf die Textilindustrie und die Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft weiter steigen. Bereits 63 potenzielle Partner – sowohl regional als auch international – haben dem Vorhaben ihre Unterstützung zugesagt.